Der Begriff Open Source (Quelloffenheit) wurde Anfang 1998 von Eric S. Raymond, Bruce Perens und Tim O'Reilly geprägt und steht in engem Zusammenhang mit dem Begriff der freien Software. Die Motivation hinter der Einführung den Begriffs Open Source war, der freien Software zu einem professionelleren Ansehen und damit zum Durchbruch in der Wirtschaft zu verhelfen.
Hinter Open Source verbirgt sich nichts wirklich neues, sondern es greift lediglich eine Praxis aus den Anfangstagen des Computerzeitalters wieder auf. Damals war Computerhardware unglaublich teuer, benötigte viele empfindliche Bauteile, viel Platz, viel Strom und mehrere Spezialisten für den Betrieb. Aufgrund limitierter Speicherkapazit war die Software sehr klein und wurde im Quelltext dazugegeben und zwischen den Anwendern unterschiedlicher Computer getauscht. Diese Praxis blieb im universitären Umfeld lange Zeit bestehen.
Im Laufe der Zeit wurde der Anteil an Hardware am Gesamtsystem immer kleiner und irgendwann wurde die erste Software für Geld verkauft. Zudem wurden die Quelltexte nicht mehr veröffentlicht und letzlich geriet ein Anwender in Abhängigkeit des Lieferanten. Und nicht selten mußte eine eigentlich noch funktionstüchtige Komponente ausgemustert werden, weil es nach einem Update einfach keinen funktionierenden Treiber mehr gab.
Ein Programmierer am MIT wollte sich damit nicht abfinden, kündigte seinen Job und begann, an einem eigenen, UNIX-kompatiblen Betriebssystem zu arbeiten. Diese Person war Richard M. Stallman, der u.a. den Editor Emacs, den C-Compiler gcc nebst Debugger sowie viele weitere Tools erstellte. Er definierte die GNU General Public License (GNU GPL) als Lizenz für freie Software, die bis heute von vielen anderen Softwareprojekten genutzt wird. 1985 gründete Stallman die Free Software Foundation (FSF).
Die Diskussion um freie Software wurde bis zur Einführung des Begriffs Open Source Software teilweise sehr ideologisch geführt. Zudem gibt es oft Mißverständnisse, wie der Begriff "free" zu Verstehen ist: "Frei" hat jeweils eine völlig andere Bedeutung in den Worten "Freiheit" und "Freibier".
Freie Software wird gemäß der Free Software Foundation durch vier Freiheiten definiert:
Dabei wird in den Erläuterungen explizit darauf hingeweisen, daß freie Software nicht gratis verteilt werden muß, sondern durchaus kommerziell vertrieben werden kann. Wobei die obigen Freiheiten jedoch gewährleistet sein müssen.
Raymond, Perens und O'Reilly gründeten 1998 die Open Source Initiative (OSI) als Dachverband zum Warenzeichen open source. Sie sieht eine ihrer Aufgaben u.a. in der Beratung von Unternehmen, die Software unter einer freien Lizenz veröffentlichen zu wollen. Meist wollen solche Unternehmen eigene Lizenzen entwickeln, die in Punkten von bekannten Lizenzen wie der GPL oder der BSD-Lizenz abweichen.
Dabei darf nur als Open Source Software (OSS) bezeichnet werden,
was der strengen Definition der OSI genügt. Diese 10 Punkte
beruhen in ihrem Ursprung auf den Debian Free Software Guidelines (DFSG).
Kritiker werfen dem Begriff Open Source vor, daß hier zwar
eine Aussage zum Quelltext getätigt wird (und damit das
Mißverständnis "frei = kostenlos"
ausgeräumt ist), aber die Freiheit diesen zu verändern und
weiter zu verbreiten vernachlässigt würde.
Inzwischen werden die Begriffe Open Source Software und freie Software synonym verwendet. Im Einzelfall ist jedoch immer zu prüfen, welcher genauen Lizenz eine einzelne Software unterliegt und welche Rechte diese Lizenz einräumt.
Daß diese Form der Software erfolgreich ist, zeigen die Halloween-Dokumente - interne Dokumente von Microsoft, deren Echtheit von Microsoft zunächst bestritten wurde. In diesen Dokumenten werden Open Source im Allgemeinen und GNU/Linux im Besonderen aufgrund der technischen Ebenbürtigkeit als Gefahr für die Dominanz von Windows eingestuft. Die Dokumente beinhalten zudem Überlegungen, wie die Open Source Bewegung gestoppt werden kann. Inzwischen kooperiert Microsoft mit einem Linux Unternehmen (Ankündigung aus 2011) und nimmt seine damaligen Aktivitäten beim Geburtstagsgruß zu 20 Jahren Linux selbst nicht mehr ernst.
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